“Teamorientierte Tugendhaftigkeit ist infantil”
Zu einer Welt des Mitgefühls und der Partnerschaft
Wenn wir den Begriff “Teamgeist” hören, ruft das möglicherweise Kindheitserinnerungen an Sportereignisse und Spiele in uns wach, bei denen wir mit unseren Freundinnen und Freunden Mannschaften bildeten und mit Ehrlichkeit, Fairness und Sportgeist spielten. Und am Ende des Spiels kam es vor allem darauf an, dass wir zusammen Spaß und jede Minute genossen hatten… bevor der Trainer abpfiff oder Mama uns zum Abendessen rief.
Aber wenn wir etwas genauer hinsehen, werden wir möglicherweise auch unterschwellige Gefühle erinnern, um jeden Preis gewinnen zu wollen. Wir können sehen, dass wir und andere manchmal sehr schlechte Verlierer waren. Der so genannte “Teamgeist” war zu einem Aufruf geworden, die bösen anderen zu besiegen. Heute sehen wir dasselbe Phänomen auch in der Weltpolitik. Aber warum? Woher kommt dieser Drang?
Jüngste psychologische Forschungen an Babys haben gezeigt, dass wir alle mit dieser engelsgleichen Tugend auf die Welt kommen, sie ist Teil der menschlichen Natur. Diese ist jedoch nur für die vorbehalten, die wir als uns selbst ähnlich empfinden. Wenn hingegen Menschen auf den Plan treten, die wir als andersartig wahrnehmen, sind wir zu 80-90% geneigt, ihnen eher Schlechtes zu wünschen. Diese eher infantile Sichtweise kann dazu führen, dass sich z.B. in einem Stadion voller Fußballfans sehr leicht Gewalt gegenüber der gegnerischen Mannschaft aufschaukelt und sogar fanatischer Rassismus zum Ausdruck kommen kann.
Diejenigen von uns, die sich auf dem spirituellen Weg befinden, wachsen über die positiv klingende Haltung des “Teamgeistes” hinaus in eine größere, umfassendere Identität hinein. Das schmälert nicht unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen. Ganz im Gegenteil: Es lässt uns zusätzlich sehen, wie auch die im anderen Team profitieren können!
Wir können verstehen, dass dieser menschliche Drang, “die Unsrigen zu schützen”, eine Art Überlebensmechanismus ist, der aus der Notwendigkeit unserer Stammesvorfahren herrührt, um begrenzte Ressourcen und sichere Zufluchtsorte zu konkurrieren. Die Wahrheit ist jedoch: Heute gibt es genug Nahrung und reichlich Ressourcen für alle. Aber sie werden nur dann für alle verfügbar sein, wenn wir lernen, zum Wohle aller zusammenzuarbeiten – anstatt unsere gruppenorientierte psychogenetischen Komfortzonen zu verteidigen.
Ich weiß, dass du mit uns gemeinsam auf den evolutionären Aufruf reagierst, den schützenden Halt unserer persönlichen Gruppenidentifikationen mit voller Absicht loszulassen und dich mehr mit dem größeren Ganzen zu identifizieren. Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass wir gemeinsam den Übergang von einer Welt der Angst und Dominanz zu einer Welt des Mitgefühls und der Partnerschaft unterstützen.
Lieber Otto,
Danke für die “wunder” vollen Wort und Erklärungen. Darf ich die Informationen an Freund*innen weiter leiten. Finde sie so ausdrucksstark. Total gut um zu verstehen, welche Arbeit Du mit uns Volties machst. Danke!
Herzliche Grüße
Dagmar
Thank you Otto!